Zum Nachdenken

Eine Münchner Stigmatisierte

Kreszentia (Centa) Segerer, geboren im Jahr 1906 als elftes von zwölf Kindern einer tiefgläubigen Münchner Handwerkerfamilie, zeigt von klein auf eine große Liebe zu Jesus. Schon als Jugendliche bietet sie Gott an, für die Sünden anderer Abbitte zu leisten. Ihr Wunsch ist es, Missionsschwester zu werden, doch ihre schwache Gesundheit läßt weder einen Klostereintritt noch eine geregelte Tätigkeit als gelernte Kinderpflegerin zu. Um die Weihnachtszeit 1936 prägt Jesus ihr seine Wundmale ein, fortan erleidet Centa jede Woche in ihren Ekstasen die Passion. Neben Visionen von Jesus und den Heiligen erlebt sie auch dämonische Bedrängnisse.

In der detailreichen Biografie, die der Wahlmünchner Alois Bäuml nach Durchsicht zahlreicher Originaldokumente zusammenstellte, werden einige von Centas Aufzeichnungen sowie Auszüge aus den Mitschriften ihrer Ansprachen nach den Ekstasen aus den Jahren 1937 bis zu ihrem Todesjahr 1953 wiedergegeben. Zudem werden die Auswirkungen ihres Gebetes und Opfers während des Zweiten Weltkrieges thematisiert sowie ihr Apostolat für die Priester, die sie während des Krieges mit Gottes Hilfe in Bilokation beschützen durfte.

Die Lebensretterin

Was Centa in besonderer Weise am Herzen liegt, das sind die Priester, „ihre Priester“, die sie später liebevoll „Priesterbrüder“ nennt, die sie alle vertrauensvoll mit „du“ anspricht und über die sie sagt: „Der Kreis meiner Priesterbrüder ist groß.“ Ihnen allen will sie eine helfende Schwester sein, egal, ob sie nah oder fern, ob sie in ihrem Dienst stark oder schwach sind. Durch ihre Gebete, Leiden und Opfer will sie für sie zu einer Kraftquelle werden, gemäß einem an sie gerichteten Wort Jesu: „Bete, bete, leide und opfere, mein Kind, ja für meine Diener, die Priester! Sie sind ja mein Augapfel, meine besonderen Lieblinge. Ich habe sie betraut mit dem Amt, an meinem Erlösungswerk mitzuarbeiten.“

Ein namentlich bekannter Priester, der öfter zu Centa kommt und als Sanitäter an die Front abkommandiert wird, berichtet später, wie sie ihn zwei Mal durch ihr Eingreifen in Bilokation vor dem Tod bewahrte.

Das eine Mal ist er als Sozius auf einem Motorrad in Jugoslawien unterwegs, als er und ein Fahrer plötzlich aus einem Hinterhalt heraus von Titos Partisaninnen unter Beschuß genommen werden. Er merkt, wie eine Gewehrkugel an ihm vorbeizischt. Dann nimmt er wahr, wie sich eine Hand auf seinen Kopf legt, an der eine weitere Kugel abprallt.

Nachdem er wieder nach München zu seiner Dienststelle zurückgekehrt ist, sucht er Centa auf. Kaum hat er ihr Zimmer betreten, als er von ihr die Worte vernimmt. „Gell, wenn ich nicht meine Hand über Dich gehalten hätte, wärst jetzt schon tot!“

Ein andermal begleitet der Priester in der Endphase des Krieges – die deutschen Soldaten befinden sich schon auf dem Rückzug von Rußland in den Westen – des Nachts in Polen einen Eisenbahnzug mit Schwerverletzten, der aus Furcht vor russischen Tieffliegern ohne Lichter und nur im Schrittempo fährt. Betend geht er neben dem Zug einher. Als Leuchte dient ihm eine einfache Karbid-Lampe, die zwar ein relativ helles, jedoch ungebündeltes Licht erzeugt, so daß er damit nicht all zu weit sehen kann. Plötzlich wird er von einer starken Hand von hinten am Kragen gepackt und zurückgeworfen. Am Boden liegend glaubt er, einen russischen Soldaten neben sich zu sehen und befürchtet das Schlimmste. Er steht auf, niemand ist zu sehen. Als er mit seiner Lampe die Umgebung ausleuchtet, bemerkt er vor sich einen gefährlichen Abgrund. Einen Schritt weiter, und er wäre hinabgestürzt!

Als er später in seine Münchner Kaserne zurückkommt und wie üblich Centa einen Besuch abstattet, erfährt er zu seinem größten Erstaunen, daß sie es gewesen war, die ihn damals von hinten gepackt und zurückgezogen hatte. Auf seine Frage, ob sie das nicht ein wenig sanfter hätte machen können, entgegnet sie: „Ja, ich mußte Dich doch vor diesem Abgrund zurückreißen!“

Gott läßt Centa auch einen Blick in das Leben eines unerschrockenen Kämpfers für den katholischen Glauben werfen, in das Leben des im Jahr 1987 seliggesprochenen Pater Rupert Mayer (1876-1945). Wegen seiner dem NS-Regime unbequemen und lästigen Predigten war er wiederholt verhaftet und zuletzt am 8. August 1940 in das Benediktinerkloster Ettal verbannt worden, wo ihn Centa visionär sieht: „P. Mayer in Ettal. Geschwister sind um ihn. Das ist ein Held! Wunder über Wunder geschieht. Gottes Allmacht reicht weit. Gott ist groß und mächtig.“

(Quelle: Alois Bäuml, Der Wille Gottes ist mir alles! Centa Berger - Maria das Zeichen der Zeit 4. Quartal 2019 Nr. 189)

 

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